Ortsgeschichte

 

Die Gründung Seligenportens begann mit der Errichtung des Zisterzienserinnenklosters „Felix Porta“ um 1240, durch eine Gruppe frommer Frauen, die vorher in Pilsach und Neumarkt ohne feste Ordensregeln zusammenlebten. Von diesem Klosternamen leitet sich auch der Name unseres Ortes Seligenporten ab.

Der Besitzer dieses Territoriums, der Ritter Gottfried von Sulzbürg, mit seiner Frau Adelheit von Hohenfels, wollte gleich anderen aufsteigenden Reichsministerialen ein Hauskloster auf seinem Besitz zu haben. Dafür übergab er als Stifter hier seine Hofmark „zu den Eichen“ als Bauplatz. Es war deshalb bis zur Reformation das Hauskloster der Sulzbürger, die sich ab 1286 Wolfsteiner nannten, nach der von ihnen gekauften Burg bei Neumarkt.

Bis zur Reformation wurden in der Gruft der Klosterkirche nahezu alle verstorbenen Familienmitglieder beigesetzt. Für deren Seelenheil wurde von den Nonnen täglich mit gebetet. Durch ihren Fleiß, weitere Schenkungen und Zehntbezüge hatten die Nonnen es rasch geschafft, eine große klösterliche Anlage aufzubauen, die wirtschaftlich nahezu unabhängig war und weit über das Umland hinaus Bedeutung hatte. Sehr bald mussten dadurch für die Feld- u. Waldbewirtschaftung weltliche Amtleute, Handwerker und Dienstboten angestellt werden. Sie wohnten in einem eigenen Bereich des Klosterortes.

Komplett um den Klosterort herum bestand zum Schutz der Nonnen, Bediensteten und Vorräte eine große Steinmauer. Nur durch einen Torturm, der heute noch steht und mit eines der Wahrzeichen von Seligenporten ist, war das Betreten und Verlassen möglich.

Von 1249 bis 1567 stellten die meisten Könige und Kaiser dem Kloster Schutzbriefe aus und gewährten weitere Privilegien wie 1299 die niedere Gerichtsbarkeit. Als der neue Landesherr Ottheinrich ab 1556 per Erlass den protestantischen Glauben in seinem Fürstentum einführte war die Blütezeit des Klosters vorbei. Das religiöse klösterliche Leben endete 1576 mit dem Tod der letzten Äbtissin und besiegelte damit die Klosterauflösung. Die Besitzungen gingen an den Landesherren. Damit brach eine schlimme Zeit für die Kirche, Klosterbedienstete und den Ort an. Das kurfürstliche Klosterrichteramt blieb erhalten. Eine Zeit lang bestand die kurpfälzische evangelische Kirchenordnung für die Bewohner. Trotz all dem ist das Chorgestühl der Zisterzienserinnen bis heute erhalten geblieben.  Es zählt zu den wichtigsten Kulturdenkmäler Bayerns. Nach der Rekatholisierung der Pfalz wurden die Klostergüter 1671 den Nonnen des Amberger Salesianerinnen Klosters übergeben, die sie von einem Kastner und Klosterrichter verwalten ließen. Was Seligenporten nochmals zu einem wirtschaftlichen Kleinzentrum aufsteigen ließ. Bis der Bayerische Staat 1803 im Rahmen der Säkularisation allen Klosterbesitz als sein Eigentum übernahm, diesen nach und nach an Privatpersonen veräußerte, war Seligenporten ein reines Klosterdorf dessen Bewohner fast nur Bedienstete der Klosterverwaltung waren. 1970 schloss sich die bis dahin selbstständige Gemeinde Seligenporten zusammen mit Rengersricht und Schwarzach dem Markt Pyrbaum an.

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