Forschungsprojekt des Germanischen Nationalmuseums

Die Wissenschaftlerinnen des Germanischen Nationalmuseums kamen am Dienstag, 23. Mai zur Untersuchung und Dokumentation  der Totenschilde zu uns in die Kirche.

Links auf dem Bild: Frau Dr. des. Katja Putzer (wissenschaftliche Projektkoordinatorin) und Rechts  Frau  Dipl.-Restauratorin Elisabeth Taube, Restauratorin am Institut für Kunsttechnik und Konservierung im GNM, zwischen 2 unserer 7 Totenschilder. Von ursprüglich 18 Stück von der Familie der Wolfsteiner bzw. Sulzbürger die bei uns vorhanden waren.

 Wir sind hier mit unseren Totenschildern der Wolfstein / Sulzbürger in dieses Forschungsprojekt eingebunden.

Projektbezeichnung: Jenseitsvorsorge und ständische Repräsentation, Interdisziplinäre Erschließung der spätmittelalterlichen Totenschilde.

Totenschilde wurden als Gedenktafeln für die verstorbenen männlichen Mitglieder des Adels und des ratsfähigen Bürgertums in Form runder, acht- oder rechteckiger Holztafeln im Kirchenraum aufgehängt.

Im Rahmen des Projekts werden alle bedeutenden Totenschilde interdisziplinär grundlegend erfasst: Die Objekte werden kunsthistorisch, historisch und kunsttechnologisch untersucht, dokumentiert und in einem Bestandskatalog publiziert. Anhand kunsttechnologischer und – wissenschaftlicher Befunde, der Auswertung archivalischer Quellen und sowie der Forschungen zur Herkunft der Schilde liefert das Projekt Grundlagen für die gesamte Gattung. Es erlaubt Aussagen über ihre Produzenten und Herstellungsweisen der Totenschilde, ihren rituellen/liturgischen Kontext und die Umstände ihres Auftrags. Das Projekt leistet damit einen neuen, wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Memorial- und Repräsentationskultur städtischer Eliten sowie zur Arbeitsweise von handwerklich-künstlerischen Betrieben im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit.

Mesner Hellmuth Kleebauer und Kirchenpfleger Gerhard Feihl haben dabei den Wissenschaftlerinnen zugearbeitet.

Dabei wurden leider auch einige alterbedingte Schäden an den Schildern festgestellt.

Noch zu erwähnen sind  zwei weitere Totenschilde aus unserer Kirche die sich in bedeutenden Museen befinden.
In der Fränkischen Galerie in Kronach, ein wichtiges Zweigmuseum des bayerischen Nationalmuseums hier ist das Schild:
von Ritter Gottfried von Wolfstein + 1322 er der Sohn des Stifters unseres Klosters >Es ist in Form eines Wappenschildes<
Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, eines der international angesehensten Museen seiner Art, hier ist das Schild:
von Ritter Wilhelm von Wolfstein + 1448 in runder Form  wie die bei uns nur etwas prächtiger.
Beide Schilde gehören in jedem Museum zu den dortigen Prinzipalstücken, immer äußertet präsent ausgestellt.

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